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Arizona - Horseshoe Bend, Grand Canyon, Sedona 29. Oktober bis 6. November

...oder von (nun endlich) DEM Canyon, Wiedersehen mit Freunden, Planänderungen, UFOs und Wurmlöchern und Wetterumschwüngen.

Und so geht es die nächsten Tagen mit Highlight an Highlight weiter. Es geht vorbei am Horseshoe Bend vom Colorado River und schliesslich zum North Rim vom Grand Canyon. Wir sind einige Male sprachlos und geniessen die Landschaft und lassen sie auf uns wirken. Die Natur kann schon unglaubliche Formen und Farben hervorbringen. Und dann auch noch so nahe beieinander und so verschieden!!

Wir sind viel gefahren die letzten Tage - wieso? Weil wir unsere Freunde, die Pumbas - Corinne und Stefan, wieder sehen. Wir freuen uns, sie nochmals zu treffen, bevor sie die USA Richtung Südamerika verlassen. Das viele Fahren hat uns aber auch an einigen Abenden müde ins Bett fallen lassen. Und hier auch mal ein »Geschichtchen« von Adi. Von mir ist ja allgemein bekannt, dass ich sehr gut »hangry« werden kann (wütend bei Hunger :-P). Aber Adi... der ist zwar nie »hangry«, aber »tangry« - gibt’s das echt? :-P Sonst habe ich dies nun offiziell erfunden! (tired - angry = tangry = wütend bei Müdigkeit!)

Wir haben kurz vor dem North Rim vom Grand Canyon einen Übernachtungsplatz im National Forest angesteuert. Ich merke schon, Adi ist am »tanry« werden...

Also bin ich vorsichtig beim Navigieren und spreche nur noch das Nötigste aus. Das Fahrtempo wird ebenfalls stetig etwas ruppiger und schneller - oohooh, kein gutes Zeichen. Vorsicht!!

»Da geht’s rechts« - Adi biegt rasant ab und fährt durch den Wald. Ich wage es zu erwähnen, dass etwas langsamer eventuell angenehmer wäre als Beifahrer. »Ich bin müde«, kommt nur zurück. Und so wird Dodo über Stock und Stein gejagt und ich sehe die möglichen Schlafplätze nur so am Fenster vorbei fliegen. «Wo kann man hier denn schlafen?« kommt die Frage vom Fahrersitz herüber gepfeffert.

Ich etwas kleinlaut: "Also da.... und da.... und daaa.... hat überall Feuerstellen und Parkplätze...?"

"Ah jaa", stellt da Adi auch plötzlich fest, kommt rasant bei einer Feuerstelle zum Stehen und fängt (zum Glück, phuu!) an zu lachen, als ich ihn darauf aufmerksam mache, wie er Dodo gerade den Hügel hinaufgequält hat. Am Morgen nimmt er für die selbe Strecke dann sogar die Untersetzung und fragt verwundert - bin ich hier wirklich so hochgerast?? :-O (JAA, ist er...!)

 

Der North Rim vom Grand Canyon ist saisonhalber schon geschlossen - also alle »facilities«, aber die Wanderwege und die Aussichtspunkte kann man natürlich trotzdem noch geniessen und dies auch fast ohne Leute, da hier schon Winterschlaf herrscht. Es ist grandios. Die Anfahrt über den North Rim zieht sich durch Wälder, die den Canyon verstecken. Aber schafft man es dann aus den Bäumen - Wauuu!!! Sprachlos! Der erste Blick in den Grand Canyon haut einen schon aus den Socken! Ein gigantisches Ding!! Links und rechts sieht man kein Ende, der Fluss ist zu tief, als dass man einen Blick darauf erhaschen könnte. Es geht 1600m runter zum Fluss und 11km Luftlinie südlich würde der Coloradoriver fliessen. Aber eben: Man sieht ihn nicht. Trotzdem bleibt uns dieser erste Blick auf den Grand Canyon definitiv unvergesslich.

 

 ©Ufbruchstimmig 

Wir ziehen in Richtung South Rim vom Grand Canyon, denn hier treffen wir unsere Freunde von Kanada wieder, Corinne und Stefan, www.pumbas.ch. Unglaublich wie die Zeit vergeht - sie befinden sich schon halb auf dem Weg aus den USA raus. Wir nächtigen eine Nacht im Nationalforest vor dem Grand Canyon bevor es dann für zwei Tage auf den Mather Campground vom South Rim geht (danke fürs Organisieren, Corinne und Stefan ;-)!)

Hier ist noch gut Betrieb im Village. Nachdem wir einen super Abend mit den Pumbas verbracht haben, geht es am nächsten Morgen los auf eine Wanderung in den Grand Canyon. Zugegeben, das muss fast sein, wenn man schon mal hier ist - aber Adi und ich hätten es wohl nicht auf uns genommen ohne die Idee von Corinne und Stefan :-P.

Aber natürlich sind wir dabei - und so geht’s los: 900m runter in den Canyon und gute 8km bis zu einem Aussichtspunkt kurz über dem Coloradoriver. Aber dieser Weg muss dann halt auch wieder zurück bewältigt werden. Nach unserer Mittagsrast (wo wir noch Gesellschaft von 3 Bernern erhalten haben - irgendwie treffen wir Schweizer immer bei anstrengenden Wanderungen :-P) geht es los - nun 900m nach oben. Irgendwie hat es sich nach unten nach einigen weniger Metern angefühlt!!

Aber wir schaffen es. Nach gut 7h stehen wir wieder auf dem South Rim vom Grand Canyon und »fühlen« nun wie tief der Grand Canyon ist! Aber es hat sich mehr als gelohnt - eine gigantische Wanderung war es!

Wir sind alle schnell müde am Abend und so wird es kein allzu langer Abend mehr ;-).

 

 ©Ufbruchstimmig 

 Am nächsten Tag schliessen wir uns Corinne und Stefan an bei der Flucht vor der Kälte in den Süden. Ein Wetterumbruch steht bevor. Eigentlich wollten wir nach dem Grand Canyon nochmals nach Utah - aber der Winter lässt nicht auf sich warten und Utah hat schon an einigen Orten Schnee abbekommen. Und so fliehen wir lieber mit in den Süden und landen schliesslich in Sedona in einem super Roadhouse, um dem kalten, regnerischen Wetter nicht allzu lange ausgesetzt zu sein. Der Wetterumbruch ist nämlich tatsächlich eingetreten.

Wir suchen uns dann ein Plätzchen ausserhalb des Ortes in einem »disbursed camping« - entlang einer Schotterstrasse sind hier mehrere Plätze ausgezeichnet, um frei stehen zu können. Es hat hier erstaunlich viele Leute!!

Am nächsten Tag ist es so regnerisch, dass wir nur einen kurzen Ausflug durch die Gegend unternehmen - zu viert in Dodo. Die Landschaft ist schön, die kulturellen Stätten sind aber alle bereits geschlossen - wir sind etwas spät los. Wir treffen aber noch eine Frau, die angestrengt aus ihrem Auto starrt. Was tut sie da?

Wir erfahren es bald - denn als wir zurück auf dem Camping stehen, fährt sie wieder vorbei und fragt uns, ob wir hier übernachtet haben. Wir bejahen und sie fragt begeistert zurück, ob wir irgendwelche »Himmelsaktivitäten« gesehen hätten? Wir sind ziemlich verwirrt, von was die Frau da spricht und eine Nachfrage bei ihr, löst dann dafür ihrerseits Verwirrung aus. »Ob wir denn nichts über die nahe gelegene Bradshaw Ranch wissen«?, fragt sie. Als wir verneinen, sieht sie uns an wie Ausserirdische - und genau um das geht’s dann auch :-P. Wir sind hier inmitten von UFO-Fans gelandet. Sind deswegen so viele Leute hier?? Die Frau erzählt uns von ungewöhnlichen Geschehnissen, Lichtern, Zeitsprüngen und selbst Dinosaurier sollen hier gesichtet worden sein. Die Ranch sei ein Wurmloch der Dimensionen.

Die Frau zieht dann weiter - da wir ihr offensichtlich absolut keine Informationen zu ihrem Interessensgebiet liefern können :-P.

Aber wir haben ab jetzt unseren Spass daran, uns zu überlegen, was hier jede einzelne Person hergeführt hat. Wir sehen die Leute vor unserem inneren Auge schon mit »Bläächbecki« über dem Kopf und Taschenlampen nachts ihre Ausserirdischen suchen. ;-)

Wir haben leider keine gesichtet und sind dann am nächsten Tag bei besserem Wetter die kulturellen Stätten anschauen gegangen, zur Palatki Heritage Site. Hier findet man »Höhlenhäuser« von den Sinagua. Eine spannende Art des Häuserbaus - diese sind so geschickt in die Felswand gebettet, dass sie im Sommer im Schatten stehen und schön kühl sind und im Winter an der Sonne und somit wohlig warm. Auch einige Felsmalereien kann man hier entdecken und die Führung liefert viele Informationen über die Sinagua und die Hopi Indianer. Es gibt zwar auch einige »Wissenslücken« da die Überlieferungen leider nicht vollständig sind. Aber es wird vermutet, dass die Hopi Indianer evtl. noch etwas mehr über die Geschichte wissen. Aber die heutigen Stämme sind mit dem Teilen ihrer Geschichte verständlicherweise vorsichtig... Zu viel Schlechtes mussten sie von den »Weissen« erleben...

 

 ©Ufbruchstimmig 

Für uns geht es am nächsten Tag nordwärts Richtung Flagstaff. Auf dem Weg verabschieden wir uns von Corinne und Stefan nach einigen Abstechern auf Nebenstrassen rund um Sedona. Aber hier ist es viel touristischer als erwartet und so unternehmen wir keine gemeinsame Wanderung mehr. Nach einem gemütlichen Mittagessen trennen wir uns. Corinne und Stefan zieht es nun in den Osten der USA, wo ihr VW Bus sich per Schiff auf den Weg nach Argentinien macht. Wir sind mega gespannt, von ihren Abenteuern zu lesen :-) und sind gespannt wann und wo wir uns wiedersehen!

Für uns geht es in Flagstaff auf eine Shoppingtour - wir sind leer gefressen. Aber dummerweise machen wir auch noch einen Abstecher in den REI Shop - ein amerikanischer Outdoorshop. Uuuupsii.... das war ein teurer Einkauf -.-....

Aber (ja, wir geben’s zu) unsere Hockerstühle sind eine Katastrophe und wir haben uns nun klein zusammenlegbare Stühle MIT Lehne geleistet. Zudem noch Wasserfilterersatz und Schnallen für unsere Dachzeltplane, denn die Klettverschlüsse sind hinüber. Ah ja, und eine »Früchte-Gemüse-Schale« haben wir auch noch erstanden, die muss aber noch etwas zusammengebastelt und "offroad-sicher" gemacht werden. Resultat siehe Foto :-).

Über die Route 66 geht es nun immer westwärts... Unser weiterer Weg soll uns nun Richtung Death Valley führen. Wir sind mega gespannt auf diese Region.

 

 

Kurzes brand-aktuell-Update: Während ich hier schreibe, ist Adi auf eine SUP-Tour auf den Lake Mead gegangen. Trotz starkem Wind... Das ging auch alles gut, bis auf den Rückweg vom See zum Auto. Hier wird Adi plus SUP-Board von einer Windböe gepackt und platsch.... zu Boden geworfen. (Ja, er hat zwar abgenommen auf unserer Reise, aber nee, federleicht ist er eigentlich noch nicht... es windet wiiirklich stark)!!!

Adi ist zum Glück weich auf dem SUP gelandet. Aber... ihr ahnet was... -.-! Die Finne vom SUP-Board ist zerbrochen. Zweite Tour - Board kaputt... Ohne die Finne (wir haben’s getestet) fährt man nur im Kreis... Scheisse...!! Aber dank Internet finden wir Ersatzteile (hoffentlich passend...). Also haben wir nun unsere erste US-Amazon-Bestellung getätigt und sind gespannt, ob wir dieses Päckchen wie geplant in ca. 10Tagen abholen können. We will see.... ;-)

 ©Ufbruchstimmig