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Grenzübergang Honduras - Nicaragua

... über den Landweg einreisen von Honduras nach Nicaragua mit einem europäischen Auto und Hund - Infos für Reisende.

Wir queren die Grenze bei Los Manos. Die Grenze von Nicaragua ist sehr unbeliebt bei Reisenden. Sie sind streng, es dauert lange und immer wieder gibt es Diskussionen wegen Kameraausrüstungen, Ferngläser und Drohnen, die nicht ins Land importiert werden dürfen.

 

Nun denn, wir hatten vielleicht Glück, aber wir sind tatsächlich in ca. zwei Stunden über der Grenze. Der Ablauf war wie überall, wenn auch der Grenzübergang hier mal wieder äusserst unübersichtlich ist und man die einzelnen Schalter suchen muss. Hier geraten wir auch an die ersten »Grenzhelfer«, Leute, die den Touristen helfen wollen, alles zu erledigen - natürlich gegen Geld. Das wär ja grundsätzlich gar nicht so tragisch, aber der erste schreit uns bei jedem Schritt an, den wir machen, verwirrt uns mehr als alles andere, sagt immer, wir hätten »Problemas mit Honduras«. Es dauert etwas, aber irgendwann zieht er ab und wir können uns auf unseren Papierkram konzentrieren.

 

Wie immer:

  1. Pässe ausstempeln und TIP von Dodo retournieren. Wir müssen hier nochmals ein Formular ausfüllen mit unseren Personenangaben, aber kosten tut es hier nichts. Die Honduras-Seite ist hier vor der eigentlichen Grenze, also nicht verpassen. Wie immer hilft einem hier iOverlander sehr!
  2. Durch die erste Schranke in die Grenzzone fahren und wieder parkieren.
  3. Es stehen Zöllner bereit, die einen als erstes fragen, was man vor hat. Man bekommt ein Formular für die Angaben zur Grenze (eigentlich genau das gleiche, welches man bei der Ausreise aus Honduras ausgefüllt hat, nur mit Nicaragua oben stehend). Personenangaben, Angaben zum Gepäck bzw. ob man Lebensmittel dabei hat (hier als Camper immer JA angeben, denn falls sie was finden beim Auto anschauen, hat man sonst eine falsche Angabe gemacht. Mit JA fährt man immer besser und bis jetzt waren die Lebensmittel immer kein Problem). Den Zettel gibt man dem Zöllner wieder zurück (übrigens ein Zettel pro Person, nicht pro Einreise) und nun fragt er nochmals etwas über die Reisepläne, Reisegründe und natürlich gefühlt zwanzig mal, ob man eine Drohne dabei hat. Denn die Einfuhr jeglicher Drohnen ist in Nicaragua verboten! Zudem wird gefragt wieviele Kameras man dabei hat und diese müssen wir auch alle vorzeigen. Dann ist es aber kein Problem unsere drei Stück einzuführen. Weiter fragen sie nach Harpunen zum Fischen und unsere Dachbox und Dachzelt weckt auch noch ihr Interesse, aber mit unseren Erklärungen sind sie zurfrieden und wollen dann nicht rein schauen. Auch ins Auto wird nur kurz und oberflächlich rein geschaut. Dann ist’s für die Beamten okay - wir dürfen einreisen und der Ton der Beamten ändert sich auch gleich :-P Es kommt ein Stempel auf unser Einreiseformular, was dies bestätigt. Die Beamten waren zwar immer freundlich, aber nun kommt auch Smalltalk, sie plaudern munter, während Adi sein Einreiseformular kopieren gehen muss (gleich in der Tienda neben dem Zoll).
  4. Migration - unter den vielen Ständen und Schalter hier suchen wir nun die Migration. Hier bezahlt man für die Touristenkarte und Einreise. Wir bezahlen 26US$. Die Frau verweigert uns in Cordoba zu bezahlen - wieso auch immer. Wir vermuten sie kann beim Geldwechsel etwas für sich abzweigen... Und hier wird’s jetzt seltsam, aber es war wohl alles korrekt so.
    Da die Frau sieht, dass wir Hund und Auto dabei haben, sagt sie, wir sollen das Geld und die Pässe hier lassen und zuerst zu den anderen Schalter die Bestätigung holen, dass wir alles importieren dürfen, ansonsten macht sie hier nicht weiter. Also machen wir das so, auch wenn es unser Schweizer Herz schmerzt, die Pässe zurückzulassen - ist doch das der höchste Kodex des Reisens: Gib den Pass nicht aus den Fingern! Wir bekommen nur einen Stempel auf’s Einreiseformular und weiter gehts.
  5. Hund importieren. Auch hier läufts so: Wir geben alle Hundedokumente dem Beamten im Schalter und bezahlen und erhalten dafür erst einen Stempel auf diesem Einreiseformular, welches wir immer vorweisen müssen. Das definitive Papier bekommen wir erst, wenn wir auch beim Autoimport waren. Also lassen wir auch hier Papiere und Geld da... Hier dürfen wir in Cordoba bezahlen und bezahlen 370C$ - umgerechnet ca. 10CHF.
  6. TIP - auch hier beim Aduana importieren wir Dodo nun temporär nach Nicaragua. Nochmals die Autopapiere vorweisen und wir bekommen das erste offizielle Dokument. Sogar kostenlos hier!
  7. Aber das definitive Papier kriegen wir dann erst, als wir zurück zum Schalter für den Hundeimport gehen, da dann endlich den offiziellen Hundeimport bekommen und dieses Papier dem TIP-Menschen vorweisen können. Wieso jetzt genau der Beamte für den Autoimport die Hundepapiere benötigt hat - KEINE AHNUNG...!! Wir hinterfragen die Grenzen nicht mehr, sondern machen einfach, was uns gesagt wird. ;-)
  8. Nun haben wir also die Papiere für Auto und Hund und gehen zurück zur Migration. Diese gibt uns nun die Pässe zurück, mit Quittung und Touristenkarte.

    Halleluujah, wir haben’s geschafft.

  9. Auto nehmen und los gehts - aaahhh, nein halt!! Beim Schalter für den temporären Import für das Auto, als wir einfach nicht gecheckt haben, dass dieser Mann nun unsere Hundepapiere sehen will und wieso genau, kam einer der »Grenzhelfer« und hat uns dies übersetzt und aber tatsächlich auch weiter geholfen. Der kommt jetzt angerannt: »You have a tip for me and for my help??« Da er uns tatsächlich geholfen hat, geben wir im ein Trinkgeld und los gehts.
  10. Fumigation - Autodesinfektion. Wie immer kommen wir auch hier vorbei. Über Sinn und Zweck dieser kurzen Bestäubung der Autoräder mit irgendwas - vielleicht auch nur Wasser - lässt sich diskutieren, aber auch hier - scheiss drauf, es ist einfach so. Also machen wir auch bei diesem Spiel mit. Kostet noch 165C$, also umgerechnet ca. 4CHF und nun ist tatsächlich alles erledigt.
  11. Zum Ausgang und zur letzten Schranke fahren. Hier muss man alle Papiere vorzeigen, ob die stimmen. Bei den Auto- und Hundepapiere wird nur kurz ein Blick drauf geworfen, dass man sie hat, aber nichts kontrolliert.
    Die Pässe und Touristenkarten werden nochmals richtig angeschaut und man muss die Quittung der Bezahlung vorweisen. Verliert diese kleinen Zettel nicht!! Denn wir haben einen verloren... :-/ Die Beamtin fragt uns tausendmal, ob wir den Zettel haben und manchmal haben wir das Gefühl die Leute denken, wir sind vollkommen verblödet und verstehen gar nichts. Aber wies an den Grenzen läuft haben wir langsam verstanden und schliesslich akzeptiert sie, dass nicht unser Verständnis das Problem ist, sondern der Zettel wirklich nicht da ist. Sie ruft kurz bei der Migration an, diese bestätigt, dass wir bezahlt haben und gut ist.

    Wir dürfen einreisen. Juhuuii!!

Eigentlich sind wir hier effizient über die Grenze gekommen, denn zwei Stunden ist nicht wirklich lange für Zentralamerika. Aber es war sehr anstrengen und unübersichtlich, so dass wir mal wieder geschafft sind nach dem Grenzübergang.

Übrigens ist hier auch die Autohaftpflicht wieder vorgeschrieben im Land und am Ausgang wollen die Vertreter ihre Versicherungen verkaufen. Es sind gar keine schlechten Angebote, aber wir sind ja bis und mit Nicaragua durch Conseguros abgedeckt und so können wir die Grenze direkt verlassen.

 

Kosten alles in allem: umgerechnet ca. 40CHF/€.