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Nordchile 28. Dezember bis 8. Januar 2024

...oder wie wir unseren Weg zurück an die Küste finden - Silvester mit Seelöwen feiern und (für uns ;-)) zügig Richtung Santiago fahren.

Die erste Nacht in einem einsamen Canyon mitten in der Pampas von Chile gefällt uns äusserst gut. Aber uns zieht es weiter. Besuch ist im Anmarsch. Wir fahren an die Küste.

Doch erstmal werden wir gestoppt - der Aduana Chile!! Standen wir doch gerade erst 7 Stunden an der Grenze, wollen sie hier nun schon unsere Papiere kontrollieren. Das Schöne daran: Das erste Mal seit langem geben wir unsere Originalpapiere raus - auch noch ohne Sorge, dass wir sie uns zurück erkämpfen/zurück kaufen müssen. Das ist tatsächlich echt entspannend.
Auch wenn hier alles korrekt abläuft und wir halt nun auch wieder Zeit bei einer Kontrolle verbringen. Neben der Papierkontrolle, wird Dodo auch noch komplett geröntgt. 

Anscheinen wurden keine Knochenbrüche - ähhh, also vermutlich eher Drogen oder so was entdeckt und wir dürfen bald schon weiter. Wir finden einen wunderschönen Platz auf einer kleinen Klippe. Zwischen den Seelöwen geniessen wir hier die komplette Ruhe. Aber an Silvester müssen wir weiter - denn wir müssen einkaufen.

 

 

 ©Ufbruchstimmig 

Es wartet ein super Silvestermahl auf uns: Adi hat einen gigantischen Fisch gefangen!! Cita geniesst schon ein paar Stücke beim Ausnehmen (da hilft sie immer gerne mit). Der Köder hat Adi sogar selbst geschnitzt! Ich hätte ja nicht geglaubt, dass der funktioniert, aber er tut es.

Dann geht es zum nächsten Ort für einen "Beilagen-Einkauf". In letzter Minute erwischen wir die Läden offen und können unsere Vorräte gerade noch auffüllen.

Für Silvester geht es für uns wieder direkt an die Küste und wir finden eine kleine Bucht ganz für uns alleine. Trotz Ruhe schaffen wir es - im Gegensatz zum letzten Jahr ;-) - bis Mitternacht wach zu bleiben und wir können auf das Jahr 2024 anstossen. Wohin es uns wohl führt???

An Neujahr geht es nach einem Brunch mit Fischbrötchen, um den Rest des Fisches zu verwerten, weiter südwärts alles entlang der wunderschönen Küste Chiles. Uns begegnen weitere Seelöwen. Wir erreichen einen unendlich langen Sandstrand - und sehen erst mal einen SUV im Sand feststecken. Sie winken um Hilfe und wir - mit Landcruiser - fahren natürlich zu ihnen. Kein Problem für Landcruiser... Na lacht ihr schon?? Stecken wir schon mitten im Sand??

Zugegeben - wir hatten ziemlich Sorgen... Aber tatsächlich - Dodo hat es geschafft. Sorry, haben wir keine peinlich lustige Geschichte für euch ;-). Wir ziehen die beiden rückwärts raus und fertig. 

Die beiden Herren versuchen ihr Glück noch beim Fischen, doch heute will nichts beissen. Die beiden unglücklichen Sandfahrer verabschieden sich am Abend und wir geniessen den Strand nun ganz für uns alleine. 

Unser Unglück ist aber leider auch nicht mehr fern. Zwar nicht festgefahren im Sand aber am Morgen höre ich Adi schon in diesem einen bestimmten Tonfall: "Cita... Het das müässä sii??" (Cita, musste das sein??)
Ich höre und ignoriere es. Umdrehen und ignorieren... Einfach ignorieren. Vielleicht.... Vielleicht ist es ja weg, bis ich aufstehe. Später stehe ich auf... Und?? Was hat nun Cita angestellt??? 

Scheisse... Es ist noch nicht weg!! -.- Cita hat wieder eine Ölflasche erwischt. Jaa-aaa, wir wissen es, wir sollten keine Lebensmittel stehen lassen durch die Nacht. Aber die Ölflasche hat sich irgendwie vor uns versteckt. Aber nicht vor Citas Nase. Sie hat sich die Flasche wieder vom Tisch gekrallt, fein säuberlich aufgebissen und den Inhalt (wohl eigentlich versucht auszuschlecken) über die gesamten Polster (diesmal nicht nur ihr eigenes Bett) verteilt.

 

Folglich - wir brauchen Wasser...! Wir sind zwar hier am Meer, aber mit dem ganzen Sand, möchten wir uns hier keine Grosswäsche antun. Wir fahren zu einem nahen Camping und verbringen den Tag mit Waschen. Auf jeden Fall so lange, bis das Wasser unterbrochen wurde. Aber zum Glück hat es gerade noch so gereicht zum Auswaschen. Leider aber nur mit kaltem Wasser. Das müssen wir wohl noch einmal wiederholen... Das Waschen!!! Nicht das Öl!!!!!

 ©Ufbruchstimmig 

Wir finden an der Küste noch weitere tolle Stellplätze. Wüstenfüchse stromern hier gefühlt überall rum, sind teilweise auch richtig frech und lassen sich von uns nicht stören. Der Abfallsack landet somit durch die Nacht sicherheitshalber mal gleich auf dem Autodach - man weiss ja nie. Sicher ist sicher. Adi sichtet sogar die ersten Pinguine (vermutlich Humbolt Pinguine) im Wasser beim Fischen!! Leider habe ich sie beide Male verpasst :-(. Aber wir suchen weiter. Auf den Fahrten durch die noch immer Wüstenlandschaft treffen wir auf unsere ersten Guanacos - die wilde Form der Lamas. Bisher waren es immer Vicuñas, die unsere Wege kreuzten (Wildform Alpaka).

 

 

Je weiter südlich wir kommen, desto mehr nimmt die Zivilisation zu - bzw. man merkt, dass man sich grösseren Orten nähert. Denn zum ersten Mal seit langer Zeit kreuzen wir Plätze mit einigen Campern. Zudem haben wir auch auf den Strassen einige Autos mit Dachzelt gekreuzt. Man merkt, dass hier die Campingkultur wieder aktiver ausgelebt wird.

Aber zum Glück ist die Küste lang und es hat viele kleine Wege zu unzähligen möglichen Stellplätzen und kleinen Buchten. So finden wir immer etwas für uns. Cita geniesst es an der Küste herum zu stromern, Fische zu sammeln, Knochen zu nagen und was halt ein Strassenhund so alles macht. Denn an der Küste kommt ihr innerer Strolch immer zum Vorschein ;-).

 ©Ufbruchstimmig