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Küste Argentinien, Golfo Nuevo 23. März bis 29. März

...oder die Flucht vor dem Regen...! Wir fliehen an die Küste - und haben damit das grösste Glück überhaupt!!!

Es reicht uns - wir haben genug vom Regen und kalten Nächten...! Wir entscheiden uns auf direktem Weg Richtung Küste zu fahren. Auch, weil uns nochmals bewusst wurde, dass die Küste zu dieser Jahreszeit ein echtes Highlight bietet. Doch ist es unsicher, ob wir es wirklich antreffen werden...

 

Wir nehmen die Routa 23 gegen Osten und durchqueren Argentinien in wenigen Tagen. Überall, wo wir mit Locals in Kontakt kommen, kommt leichte Verwunderung auf, was wir hier als Touristen wollen. Einmal quer durch die Pampa ohne wirkliche Highlights auf dem Weg. Aber doch gibt es immer wieder was zu sehen: So kreuzt wieder mal ein freches Gürteltier unseren Weg, wir können versteinerte Bäume bei Valcheta bewundern und erreichen dann nach und nach immer wärmere Gebiete und schliesslich die Küste bei strahlendem Sonnenschein. Juhuuiii!!

 

Wir müssen erst mal in Puerto Madryn gross einkaufen gehen. Und dann beziehen wir unser Wildcamp am Punta Ninfas. Denn hier soll es sein: Das Highlight der Küste Argentiniens.

 

Und tatsächlich!! Schon am ersten Abend sehen wir es: Eine grosse schwarze Rückenfinne schwimmt da unten im Meer. Ein Orca!! Es ist aber bereits am Eindunkeln, so dass wir ihn nicht mehr lange beobachten können. 

Und so stellen wir mal wieder den Wecker auf frühmorgens - kurz vor der aktuellen Flut, halb 7. Und beziehen sofort unseren Beobachtungsposten weiter vorne an der Klippe. Wir müssen nicht lange warten.

Heute kommen tatsächlich eine ganze Gruppe Orcas vorbei. Und dann geht es los - die blutige Jagd auf die Robben. Es sind verschiedene Robbenarten hier vor der Küste zu Hause. Doch leider nicht immer sicher...

Oben auf der Klippe können wir die Wale super verfolgen und beobachten. Es ist beeindruckend, wie sie zusammen arbeiten. Es fällt aber auch etwas auf: Ein Wal schwimmt immer extrem nahe am Strand. Alleine... Und dann passiert es!!

Er "beached". Eine weltweit einzigartige Jagdtechnik, die nur hier in Argentinien beobachtet wurde. Die Wale lassen sich an Land spülen und versuchen so, die Robben zu erwischen. Diese Jagdtechnik geht tatsächlich auf eine Walkuh zurück, die die Technik ihrer Familie gelernt hat. Die Robbe hat Glück: Sie ist schneller als der Wal und bellt und beisst zurück. Der Orca verzieht sich wieder mit der nächsten Welle, die ihm hilft, wieder zurück ins Nass zu kommen.

 

Andere Robben sind weniger mit Glück gesegnet. Wir sehen einige, die leider als Futter enden. In den Fotos unten ist auch Blut zu sehen. Also nur im Grossbild anschauen, wer das möchte. Wir sind 5 Tage auf den Klippen von Punta Ninfas stehen geblieben und haben die Wale beobachtet. Ein Tag kamen wir auch auf die blöde Idee, sie vom Strand unten zu beobachten, denn es gibt tatsächlich einen Weg die Klippen hinunter. Was wir aber unterschätzt haben: Das lockere Kies vom Strand ist unglaublich anstrengend, wenn man Walen hinterher rennen möchte. Die Orcas sind unglaublich schnelle Jäger!! Während sie munter immer wieder die Location zum Jagen wechseln, japsen und hecheln wir dem Strand entlang. Die folgenden Tage sind wir wieder oben geblieben ;-). Leider kamen sie an den letzten beiden Tagen nicht mehr wieder. Unsere Wasservorräte gehen zur Neige - und somit müssen wir zurück nach Puerto Madryn. Einkaufen und Wasserfüllen ist angesagt.

 

Das typische stranden bei der Jagd, das Beachen, haben wir leider auch nur ein einziges Mal gesehen. Aber was für ein Erlebnis das war. Diese Jäger live in Natur beobachten zu können, ist ein absolutes Highlight!!

Eigentlich ist mehr die Halbinsel Valdes für das Jagen am Strand der Orcas bekannt. Doch mit etwas Glück, kann man das also auch am Punta Ninfas beobachten.

 ©Ufbruchstimmig