· 

Columbia Icefield, Banff Natonalpark

Nun verlassen wir den Campground Mount Kerkeslin. Wir möchten ja nicht nur den Jasper Nationalpark erforschen. So geht es heute wieder Richtung Süden zum Banff Nationalpark. Auf dem Weg halten wir bei den Sunwapta Falls. Auch haben wir das Glück, nochmals einen Schwarzbären vom Icefield Parkway her beobachten zu können.

Ab jetzt geht es wieder nach oben auf die Passhöhe vom Sunwapta Pass. Hier oben befindet sich auch das bekannte Columbia Icefield. Der Gletscher wird extrem touristisch vermarktet, man kann ganze Pakete lösen mit Glacier Skywalk, Busfahrt auf dem Eis und und und... Wir entscheiden uns für eine andere Variante, denn die Vermarktung ist uns hier etwas zu viel des Guten.

Wir fahren zum Parkplatz unterhalb des Gletschers. Von hier kann man sehr gut zu Fuss nach oben laufen und man hat eine gute Sicht auf die Gletscherzunge. Bald kommt man aber an eine Absperrung mit Beschilderung, dass ab hier nur noch geführte Touren erlaubt sind. Man kann aber sehr gute Fusswege erkennen und wir vermuten, dass es hier vor allem um Geldeinnahmen geht, dass man hier nicht auf eigene Faust weiter darf. Da sich kaum jemand daran hält, gehen wir ebenfalls weiter und folgen den Fusspfaden bis zum Gletscher, wo man tatsächlich dann auch auf das Eis des Gletschers gelangt. Es ist beeindurckend hier zu stehen.
Weiter oben kann man die Busse beobachten, wie sie mit grossen Spikes versehen mitten auf den Gletscher fahren. Dies  mutet etwas seltsam an, wenn man bedenkt, dass auch hier in Kanada die Gletscher rapide zurück gehen und die Busfahrten auf dem Eis nicht gerade vorteilhaft für die Gletscher sind...

Eigentlich hatten wir vor, hier auf dem Pass zu übernachten, aber wir realisieren, dass der Camping keine Stromanschlüsse anbietet und da wir keine Standheizung haben, sondern nur einen kleinen Heizstrahler, für den wir Strom benötigen würden, entscheiden wir uns, wieder ein paar Höhenmeter nach unten zu fahren, um in der Nacht nicht mit der Kälte kämpfen zu müssen.

So geht es wieder vom Pass nach unten in den Banff Nationalpark, wo wir an einem Fluss noch die Abendstimmung fotografisch festhalten. Da ich mich mit Mückenspray ausrüsten muss, gehe ich zurück zum Auto und in dem Moment, wo ich mich wieder umdrehe, sehe ich ein Bärenjunges plus Mama am Flussufer entlang trotten --- direkt auf Adi zu, der vollkommen in der Idylle versunken am Ufer Blümchen fotografiert. Dank dem, dass ich ihm zurufen kann, dass Bären auf ihn zu  kommen, läuft er zurück zur Strasse und die Bären bleiben am Flussufer und lassen sich glücklicherweise nicht stören von unserem kleinen Schrecken, den sie uns eingejagt haben. Hier haben wir beide gerade nicht wirklich an Bärengefahr gedacht - so kann man sich täuschen!!

Wir quartieren uns am Abend auf dem Rampart Creek Campground ein. Hier sind leider relativ viele Standplätze vorab reservierbar, was wir nicht gemacht haben, da wir nicht wirklich einen Reiseplan hatten. Viele der reservierten Plätze sind aber jetzt am Abend immer noch leer. Eigentlich gilt die Regel bei den Campgrounds, dass man sich abmelden sollte, wenn man doch nicht kommt und eine Reservation getätigt hat (deswegen haben wir uns gegen die Reservationen entschieden, da man sich immer wieder hätte an- und abmelden müssen). Wohl halten es aber nicht alle für nötig, sich tatsächlich abzumelden, damit die Plätze wieder frei gegeben werden könnten. Zum Glück steht an der Infotafel beim Eingang, dass man ab 22:00h am Abend auch auf einen reservierten Platz darf, sofern man früh morgens wieder losfährt. Da wir dies sowieso vor haben, schnappen wir uns einen der reservierten Plätze und wir haben auch keine Kollision mit doch noch auftauchenden Leuten.
Heute schaffen wir es sogar, etwas länger wach zu bleiben und den kanadischen Sternenhimmel zu sehen. Die Region ist ein Dark Sky Reserve und so beeindruckt der Sternenhimmel mit unzähligen Sternen und der Milchstrasse, welche nicht von Fremdlicht gestört wird.

 ©Ufbruchstimmig