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Kootenay Nationalpark - Marble Canyon

Nach unserem Stopp in den heissen Quellen von Radium Hot Springs fahren wir weiter in den Kootenay Nationalpark. Auch hier zeigen sich Spuren von alten Waldbränden. Im Jasper Nationalpark haben die Bäume mit dem Borkenkäfer zu kämpfen und weiter südlich hat es zwar keine Borkenkäfer, aber riesige alte Waldbrandgebiete, die leider die schönen, weiten Wälder ebenfalls zerstörten.
Wir fahren den Marble Canyon Campground an, um uns einen Platz zu sichern. Denn hier sind wir bereits in der Nähe von Banff und auch hier finden wir im Reiseführer, dass es sich je nach Saisonzeit schwierig gestalten kann, ohne Reservation einen Camping zu finden. Und da wir von Lake Louise gelernt haben, schauen wir uns als erstes nach einem Stellplatz um. Da uns der Marble Canyon Campground sehr gut gefällt und wir ausserdem von hier aus Banff gut erreichen, welches wir noch besuchen möchten, nehmen wir den Platz gerade bis Dienstag, denn für die letzten zwei Nächte haben wir bereits von zu Hause aus einen Campground nahe Canmore reserviert, damit wir am Donnerstag den Flughafen gut und in Ruhe erreichen können.

Nachdem wir uns unseren Stellplatz gesichert haben, machen wir uns zu Fuss noch etwas auf Entdeckungstour. Vom Campground ist der Marble Canyon sehr gut zu Fuss zu erreichen. Zwar versperrt uns gerade eine Baustelle etwas die normalen Wege, aber wir kommen dann doch noch auf den Wanderweg, und so begehen wir den Marble Canyon, der vom Kootenay River gebildet wird, auf seiner ganzen Länge. Der Canyon ist sehr schön und ist trotz Hochsaison sehr ruhig - wir treffen fast keine Leute (evtl. wegen der Baustelle und der somit fehlenden Parkplätzen...???).

Hier zu Fuss im Canyon wird uns das Ausmass des Waldbrandes im Kootenay Nationalpark im Jahr 2003 erst richtig bewusst. Hier sind im Moment noch keine der schönen, hohen Bäume zu finden, für die Kanada bekannt ist. Obwohl 16 Jahre vergangen sind, sind die nachgewachsenen Bäume erst halb so hoch wie die verkohlten, toten Bäume, die hier überall noch stehen. Hier wird einem unangenehm bewusst, wie lange ein Wald benötigt, um sich zu regenerieren. Man kann sehr gut sehen, was 2003 beim Brand geschützt wurde - so stehen rund um den Marble Canyon Campground noch die alten, hohen Bäume, denn der Campground konnte erfolgreich vor den Flammen bewahrt werden. Auch die zahlreichen Brücken über den Canyon sind anscheinend noch die alten, die geschützt werden konnten. Der Waldbrand von 2003 wurde durch ein Gewitter ausgelöst mit mehreren Blitzeinschlägen. Natürlich haben die Waldbrände aber auch ökolgisch gute Folgen, denn durch die sich wandelnde Vegetation kommen nach den Waldbränden wieder Bären und Elche in die Gegend, da sie sich eher in Busch-Gebieten wohl fühlen, wo viel Nahrung für sie zu finden ist.

Gegen den späteren Nachmittag machen wir uns wieder an den Abstieg zum Campground, wo wir unsere gefangenen Forellen vom Witheswan Lake fürs Znacht auf den Grill schmeissen. Mmmmmh....

 ©Ufbruchstimmig