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St. Moritz, Livigno, Schweizer Nationalpark, Santa Maria im Münstertal

Nach unserem Aufenthalt in Vicosoprano fahren wir weiter Richtung St. Moritz. Den Schweizer Nationalpark möchten wir ganz sicher noch anfahren und da wir schon mehrmals auf unserem Trip die Murmeltiere pfeifen hörten, aber die Tiere nicht sahen, da wir keinen Feldstecher besitzen, heisst unsere Mission bis spätestens im Nationalpark einen Feldstecher besorgt zu haben.
René kämpft sich nun den Malojapass hoch und irgendwo kommen wir tatsächlich bei einem Outdoorladen vorbei. Wir halten und hoffen, einen Feldstecher zu finden. Die Verkäuferin meint aber, sie hätten keine im Sortiment und wir werden wohl auch erst in St. Moritz fündig werden nach ihren Aussagen. Wir fahren also weiter, kreuzen den Silsersee und den Silvaplanersee und kommen gegen Mittag nach St. Moritz. Wir fahren den von der Verkäuferin erwähnten nächsten Outdoorladen an - leider haben aber auch diese keine Feldstecher. Der Verkäufer dort verweist uns an einen Jagd-Laden mitten in St. Moritz. Für mich steht fest, da werden wir wohl auch nicht fündig werden, aber Adi möchte vorbei schauen. Da Mittag ist, besorgen wir im Coop etwas zu knabbern und warten darauf, dass die Läden wieder öffnen. St. Moritz hat schon einen speziellen Flair und ist nicht wirklich was für uns :-P...
Nun machen wir uns auf zum Jagd-Laden - von aussen ist mir nun noch klarer, dass es hier zwar Feldstecher gibt, aber definitiv nicht für uns... 
Wir gehen aber trotzdem rein und der Verkäufer schaut uns schon etwas seltsam an - wir fallen wohl etwas auf in unserem "normalen" Camping-Wander-Outfit... Wir fragen nun nach den Feldstechern und der Verkäufer kommt in sein Element und zeigt uns alles mögliche - wir dürfen die Feldstecher auch testen. Und man muss zugeben, wir haben noch nie durch einen so guten Feldstecher geschaut mit solch scharfen Bildern. Wir fragen dann aber mal vorsichtig nach dem Preis... und uns verschlägt's die Sprache... so ca. 1'000 CHF bis 3'000 CHF haben wir da gerade in den Händen. Wir fragen also doof, ob er nicht was günstigeres hätte bzw. was denn sein günstigster Feldstecher koste...  Er überlegt und meint dann, dass der Kleine da für 400 CHF der Günstigste sei. Uns kippt's fast aus den Socken und so erklären wir ihm, dass es wohl nichts ist für uns, da wir nur so "hobby-mässig" einen Feldstecher suchen, um Tiere beobachten zu können. Dafür sind uns die genannten 400 CHF einfach zu teuer. Dass uns 400 CHF zu teuer sind, lässt nun wiederum den Verkäufer fast aus den Socken kippen ;-)... Wir treten die Flucht an... Und zwar gleich ganz raus aus St. Moritz.
Weiter geht die Fahrt über den Berninapass, wo wir dann aber abzweigen Richtung Italien, Livigno. In diesem italienischen Skiort finden wir tatsächlich einen Feldstecher unter 100 CHF! Huurraa :-P! Der Verkäufer im Jäger-Shop würde es uns wohl nicht glauben :-P.
Durch einen einbahnigen Tunnel mit Lichtanlage kommen wir zurück in die Schweiz in den Nationalpark und fahren über den Ofenpass nach Santa Maria im Val Mustair. Wir übernachten auf dem Camping Pè da Munt. Der Camping trifft total unseren Geschmack, ist ruhig und familiär - wir quasseln mit den Nachbarn und verbringen einen ruhigen Abend. Am nächsten Tag ist nun Erkundung des Nationalparks auf dem Programm.

Wir brechen früh am Morgen auf und fahren wieder über den Ofenpass. Wir halten an einigen Parkplätzen, wo überall Wanderungen ausgeschrieben sind und machen uns dann auf den Weg, als uns eine vollends anspricht.

Es ist eine schöne Rundwanderung und wir haben sehr viel Glück und sehen viele Tiere. Wir sehen Rehe und Hirsche, hören die Murmeltiere wie wild pfeifen und entdecken bald später einen Bartgeier seine Kreise ziehen und uns fällt der Groschen, wieso die Murmeltiere so aufgeregt gepfiffen haben. Von einem Hügel aus sehen wir dann auch endlich die Murmeltiere und realisieren, dass es überall wimmelt von den Munggis, wenn man genau hinschaut und sich Zeit lässt. Die Aussicht ist traumhaft und das Wetter hält überraschenderweise auch eingermassen - es nieselt nur teilweise leicht. Durch das nicht ganz schöne Wetter hat es aber auch wenige Wandervögel unterwegs und wohl auch deswegen haben wir soviel Glück mit unseren Tierbeobachtungen. Die Fotos sind leider nach wie vor nur mit dem Handy gemacht, welches leider nur mässige Qualität zu Stande bringt.

Später geht es dann zurück zum Auto, denn wir müssen für heute ja auch noch einen neuen Standplatz für die Nacht finden.

Wir fahren via Zernez, La-Punt über den Albulapass nach Bergün, wo wir kurz vor dem Ort den Camping Albula Bergün anfahren. Wir werden sehr herzlich empfangen, da die "Empfangsdame" René anscheinend schon auf der Passstrasse beobachtet hat, da man die Strasse vom Zeltplatz her sehen kann. Sie hat sich bereits gedacht, dass Gäste für sie mit diesem knallgelben Mini-Camper im Anmarsch sind. Der Camping ist zwar einfach gehalten aber sauber, sehr familiär und ruhig und wir geniessen unseren letzten Abend der Ferien hier sehr.

 ©Ufbruchstimmig