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Zurück in den Norden - workaway Einsatz in Cajabamba 6. Oktober bis 20. Oktober

...oder wie unsere Route mal wieder ab "vom Normalen" kommt, wir wieder in den Norden fahren und auf einer Avocadofarm ein Lehmhaus überarbeiten.

Wir fahren also wieder nordwärts - unser Ziel: Cajabamba

Zuerst müssen wieder aber wieder den Panamerican Highway zurück, alles der Küste entlang. Wir treffen an unserem ersten Übernachtungsplatz wieder auf alte Bekannte: Karin und Sam sind da. Wir geniessen mit ihnen einen gemütlichen Abend bei chinesisch-peruanischer Fusionsküche im lebendigen Städtchen Chancay.

 

Dann geht es für uns weiter über Caral - eine historische Stätte nahe der Küste. Hier soll die älteste bekannte Stadtsiedlung der Amerikas gelegen haben. Die archäologische Stätte ist sehr spannend und sogar Hunde sind ohne Einwand erlaubt. Entlang der Küste hier sind einige archäologische Stätten zu finden und man könnte noch einiges Entdecken. Wir übernachten noch zwei Mal mehr oder weniger direkt an historischen Lehmbauten. Wir müssen aber weiter, denn wir werden bei der Avocadofarm in Cajabamba erwartet.

 

 ©Ufbruchstimmig 

Wir wenden uns also diesmal bei Trujillo in Richtung der Berge. Hoch und höher windet sich die Strasse. Entlang der Küste konnte man gut und schnell Kilometer machen, aber hier merken wir nun, wieso einige Reisende über die Strassen in Peru klagen. Wir möchten bei einer Tankstelle übernachten - richten uns ein... Doch plötzlich - geht es Cita zunehmend schlechter. Sie würgt, kann aber nicht erbrechen, ist mega unwohl und will nur noch raus. Der Regen draussen passt ihr natürlich auch nicht und auch draussen kann sie sich nicht beruhigen. Sie wird zunehmend unwohler. Unterdessen ist es Mitternacht. 

Cita schläft kurz, wird aber wieder wach und wimmert und winselt nun. Jetzt ist es uns wirklich nicht mehr geheuer...
Guddelis nimmt sie zwar, aber sehr wenig begeistert (was extremst!! untypisch ist für sie), sie trinkt nicht, sie erbricht nicht, furzt unglaublich stinkend... Was ist los? Mir geistert auch eine Magendrehung im Kopf rum... Die nächste Tierarztpraxis ist 2h von uns entfernt.

Adi hat dann eine zündende Idee... Höhenkrankheit?? Wir sind heute von der Küste auf knapp 3000m aufgestiegen. Uns geht es zwar gut - aber wer weiss?
Wir entscheiden uns loszufahren - auch wenn es mitten in der Nacht ist. Wir fahren zurück in Richtung Trujillo, denn wenn sie sich nicht beruhigt, müssen wir sie wohl oder übel in Trujillo richtig durch checken lassen. 

Durch Regen und Dunkelheit folgen wir der Bergstrasse - etwas, was wir uns geschworen haben, niemals zu tun. Nachts zu fahren. 

Langsam kommen wir tiefer und tiefer nach einem Stück, welches sich noch auf der selben Höhe bewegt hat. Und plötzlich wird Cita ruhiger. 500m weiter unten ist sie eingeschlafen. So entscheiden wir uns auf die nächste Parklücke hinauszufahren und uns für die Nacht einzurichten. Hier schlafen wir nun neben der Strasse zwischen zwei LKWs - aber Cita scheint es gut zu gehen. Am Morgen ist sie noch etwas "geschlaucht" aber relativ fit, frisst, trinkt, macht ihre Geschäfte. Phuu - Entwarnung!! Es kann also weiter gehen Richtung Cajabamba.

 

In Cajabamba treffen wir auf Monika und Ian - beides Europäer, von Litauen und Schottland. Sie sind unsere "Arbeitskumpels". Leider kommt der Besitzer der Farm nur kurz Hallo sagen und zeigt uns was wir zu tun haben. Danach verlässt er die Ranch, da er gerade in einer schwierigen Zeit stecke - kürzlich von seiner Frau verlassen.

Somit endet das workaway nicht ganz so, wie wir uns das vorgestellt haben. Einblick in das Dorfleben erhalten wir nicht, aber immerhin lernen wir, wie die typischen Lehmhäuser der Region gebaut werden. Mit Monika und Ian entdecken wir die Region und geniessen die Gesellschaft für eine Woche. Morgens heisst es für uns Wände mit Lehm bestreichen und später dann mit einem Sand/Kaktus"schleim"Gemisch und am Nachmittag stehen Ausflüge auf der Tagesordnung oder für uns Arbeiten am Auto. Wir schleifen den Tisch ab, da der Lack gesprungen und auch angegriffen von der tropischen Feuchtigkeit ist und leicht klebt. Wir ölen ihn nun nur noch, und entscheiden uns für Erdnussöl. Das Mückennetz muss erneuert werden und die schon erwähnte Holzbox aus Lima fertig gestellt. Was wird das? Eine Trockentrenntoilette oder kurz TTT! Wir zersägen eine Plastikbettpfanne um einen Trennaufsatz zu erhalten. Dann noch kurz die Box lackieren, Kübel rein und fertig. Wer eine genauere Anleitung für den Bau einer Trockentrenntoilette will: Der schaue hier. KLICK! Die Anleitung hat uns überzeugt, die TTT funktioniert einwandfrei und alle Teile waren in Südamerika auffindbar :-).

Ein kleines Naturhighlight findet hier noch statt. Leider sind wir gerade etwas ausserhalb der Zone der vollständigen Sonnenfinsternis, aber zwischen den Wolken erhaschen wir doch noch einen Blick auf die verdunkelte Sonne.

 

 

Dann heisst es für uns wieder zurück auf die Strasse - die peruanischen Anden rufen!

 ©Ufbruchstimmig