...oder wie erzwungenermassen einen kurz und knackigen Besuch in Peru einfügen.
Das Problem: Peru! Wir sind letztes Jahr im September eingereist und fast 90Tage geblieben. Das haben wir so ziemlich vergessen - also vor allem, dass es September war. Nun ist August - also noch kein Jahr vergangen und deswegen rechnet der Grenzbeamte aus: Wir dürfen nur für 5 Tage einreisen - der Rest der 90 Tage. SHIT!
Wir wollten hier vom Amazonasbecken über die Anden fahren, eine Strasse, die an Gletschern vorbei auf über 5000m.ü.M. führt. Und das in 5 Tagen??? Das ist unmöglich, wir sind auf ca. 500m.üM. aktuell.
Wir erklären das dem Grenzbeamten, erklären unsere geplante Route und die Höhenmeter und auch, dass wir eigentlich nur nach Bolivien wollen. Wir haben ja einen Grossteil Peru schon gesehen und wir möchten nicht viel - aber mehr als 5 Tage. Und so hat er ein Einsehen und gibt uns schliesslich 14 Tage - immerhin. Das sollte reichen.
Und so geht es los - halt trotzdem etwas mit Zeitdruck. In den ersten Tagen durchqueren wir alle Klimazonen der Anden - Tierra caliente, Tierra templada, Tierra fria, Tierra helada und
schliesslich die Tierra nevada mit Schnee und Gletschern. Wir fahren von über 30°C in die Minusgrade. Es ist einfach nur beeindruckend!!!
Wie sich die Landschaft in so wenigen KM so stark verändern kann, kann man eigentlich nur fassen, wenn man hier selbst durch gefahren ist.
Und so - sind wir zurück in den Anden! Ja, wir haben sie vermisst, die Berge. Wir schaffen es auch ohne Höhenkrankheit, wir achten beharrlich darauf, nicht mehr als 1000 Höhenmeter pro Tag zu erklimmen. Das sind hier nun halt eben kurze Strecken, aber es geht halt nicht anders. Wir spüren die Höhe deutlich nach dem Amazonasbecken auf fast Meereshöhe, aber abgesehen von bisschen beduselt und leicht Kopfschmerzen kommen wir gut hoch.
Neben dieser unglaublich schönen Bergpassstrasse, nehmen wir dann auch noch einen Rainbowmountain mit. Einen anderen, wie wir letztes Jahr besucht haben, aber nicht minder schön. Wir übernachten wieder an den selben Thermalbädern wie letztes Jahr und geniessen hier das warme Wasser nochmals ausgiebig.
Aber dann heisst es für uns schon, die Fahrt Richtung Puno unter die Räder zu nehmen und das Auto für Bolivien "umzurüsten". Wieso? Weil "Dieselnotstand" herrscht. Wir müssen so viel Diesel wie möglich mitnehmen aus Peru.
Und so fliegt unser zweites Reserverad vom Dach. Wir verschenken es an einen Mann, der Reifen repariert, der die Welt nicht versteht, wieso wir ihm dieses Rad inkl. Felge schenken wollen. Wir erklären es ihm - wir brauchen den Platz auf dem Dach und wir haben hier - unter dem Auto - noch ein zweites. Aaahhh! Jetzt kommt es an bei ihm und er strahlt, dass er tatsächlich einen noch guten Reifen und Felge geschenkt bekommt. Wohl sein Glückstag heute ;-).
Drei Mal 20 Liter kommen auf's Dach und so haben wir fast das Doppelte an Diesel dabei, wie in unserem Tank Platz findet. 90 Liter normal plus 20Liter, die wir ja eh schon an der Seite mitgeführt haben. Nun also nochmals plus 60Liter und so haben wir unseren Tank (90L) plus 80Liter extra. So sollte die Reichweite auch für Bolivien okay sein. In Puno gönnen wir uns neben den Besorgungen noch ein leckeres Essen, Pisco sour und natürlich - einen der unglaublich guten Churros!!!
©Ufbruchstimmig